Matthi ASS Brien
Matthi ASS Brien
Mein Name ist Matthias Brien, Jg. 54, Dipl.Designer und Heilpraktiker für Psychotherapie.
Das ASS im Titel deutet auf meine Autismus-Spektrum-Störung hin.
ASS ist die offizielle Bezeichnung einer Reihe von Verhaltens-Beobachtungen, die Nichtbetroffene an Betroffenen machen können.

Seit 15 Jahren gebe ich Seminare und Fortbildungen zum Thema Autismus / Inklusion.

Mein Schwerpunkt liegt in der Darstellung des Perspektivwechsels, ohne den eine pädagogische oder therapeutische Arbeit weitaus schwieriger ist. Wenn Sie an einem Inhouse-Seminar interessiert sind, sprechen Sie mich bitte an.

Ich unterrichte zum Thema Autismus in der Fachschule für Heilerziehungspflege in Hildesheim

 

                                             letzter Beitrag:    19.04.2024

 

Es ist nun Zeit geworden meine Sachen zu packen …

Meine Tätigkeiten als Autismus-Referent und Therapeut dürfen nun langsam ausklingen. Ein neuer Lebensabschnitt kündigt sich an und ich beginne, die vielen Bücher, Beiträge, Scripte, Artikel, Referate, Vorträge, Seminarthemen, Fragen von Betroffenen und vieles mehr zu sichten und sortieren.

Es ist auch Zeit geworden, ein Resümee zu ziehen. Wie waren eigentlich die letzten fünfzehn Jahre für mich? Wie habe ich sie erlebt? Wie bin ich mit meiner Diagnose Autismus überhaupt umgegangen?

Hier auf dieser Seite kannst du lesen wie weit ich mit dem Aufräumen bin und welche Gedanken mich dabei begleiten:

 

31.03.2024

Wenn man es in einem Satz zusammenfassen möchte, dann klafften meine Erwartungen an Hilfestellungen aus Einrichtungen und Öffentlichkeit mit dem real Erlebten meilenweit auseinander. In den allermeisten Fällen machte mir das Gegenüber für die autismustypischen Schwierigkeiten nur Lösungsvorschläge, die von mir eine Anpassung forderten.

Es haben sich in den fünfzehn Jahren schon einige wenige autismusfreundliche Konzepte entwickelt, so daß man schon von einer kleinen, aber positiven Tendenz sprechen kann. Diese Konzepte beziehen sich aber mehrheitlich auf junge Menschen, und nicht auf ältere autistische Menschen.

05.04.2024

Wenn man das Interesse am Autismus zur Zeit des BBC-Interviews mit Donna Williams in den 90ziger Jahren mit dem heutigen Interesse am Autismus vergleicht, dann fällt mir als erstes die riesige Autismus-Industrie in der heutigen Zeit auf. Es gibt kaum einen Markt, der so gewaltig wächst und in dem so vielfältige Geschäftsideen wuchern. Fast täglich erscheinen Autismus-Ratgeber und Erfahrungsberichte, neue Therapien, Kompetenz-Zentren und Erklärungsmodelle. Da alles immer etwas kostet, war es für mich finanziell recht belastend, mich durch den aktuellen Wust an Autismus-Angeboten durchzuarbeiten, um das Wenige an Brauchbaren zu finden. Oft hat es mir die Sprache verschlagen, welcher Unsinn mit dem Begriff Autismus verbunden wird. Wenn z.B.: die Symptome für das eigentliche Handicap gehalten werden und für das Therapieren der Symptome kostspielige Behandlungsangebote vorgestellt werden.

Vielleicht sollte ich eine kurze Bücherliste erstellen, von den Büchern, die mir wegen ihrer Nützlichkeit recht gut gefallen haben.

09.04.2024

Es gibt schon einige Bücher, die für mich recht nützlich waren. Besonders in der Abgrenzung zwischen dem, was die Öffentlichkeit zu dem Thema Autismus erwartet und dem, wie sich die Wissenschaft und die Erfahrung dem Thema Autismus angenähert haben. Meist ist es so, daß die Öffentlichkeit mehr einfache und gerne auch emotional aufgeladene Thesen über Autismus bevorzugt, während es auf der wissenschaftlichen Seite doch einheitlich klar ist, daß Autismus ein sehr komplexes Phänomen ist. Die Beschäftigung mit einem komplexen Phänomen ist grundsätzlich auch anstrengend und schwierig.

Ich habe die Bücherliste auf 3 beschränkt:

Bücherliste:

Klicpera, Innerhofer (2002): Die Welt des frühkindlichen Autismus

Peter Vermeulen (2016): Autismus als Kontextblindheit

Ludo Vande Kerckhove (2023): Autismus lesen lernen

10.04.2024

Beim Aufräumen bin ich auf einen großen Stapel mit den Karten gestoßen, auf denen Eltern Fragen an mich aufgeschrieben haben, die dann im Laufe des Seminars berücksichtigt wurden. Ich habe die Fragen in chronologischer Reihenfolge gesammelt, weil ich wissen wollte, ob sich die Fragen im Laufe der Zeit verändern würden. Irgendwie bin ich drüber weg gekommen, sie zu sichten.

Nach jahrelangem Begleiten von 4 Elterngruppen und zahlreichen Elternseminaren versuche ich jetzt mal zusammenzufassen, wieso Eltern es überhaupt so schwer mit dem Thema Autismus haben.

 

Ganz plakativ zusammengefasst:

Eltern besuchen gerne eine Informationsveranstaltung. Ganz anders als Therapeuten, die ein Praxisseminar buchen. Eltern machen häufig den Fehler, daß sie die Anhäufung von Informationen mit dem Üben in der Praxis verwechseln. Auch nach zehn oder mehr Informationsveranstaltungen sind sie genauso unbeholfen wie zuvor. Sie üben einfach nicht.

16.04.2024

Ein Leser hat mich auf etwas hingewiesen: Was ich hier über die Eltern geschrieben habe, gilt natürlich auch für viele andere Personen, die beispielsweise in Einrichtungen oder Autismus-Zentren arbeiten und ausschließlich nur Informationsveranstaltungen besuchen. Bei diesen Veranstaltungen entsteht bei den Teilnehmern leicht der Eindruck, daß das Wissen um die Information über Autismus, gleichbedeutend mit einer praktischen Erfahrung ist.

Aber auch die vielen „Autismus-Experten“ tragen deutlich zur Undurchschaubarkeit bei, indem sie immer wieder neue Definitionen zum Autismus erfinden und zu vermarkten versuchen. Allen voran die Betroffenen selbst. Besonders dadurch, daß auffällige Symptome aller Art unwissentlich für den Autismus selbst gehalten werden und dem Publikum als autismusspezifisch vorgestellt werden.

19.04.2024

Solch große Stapel bedrucktes Papier gehen nun in den Container! In den vielen Jahren ist einiges an Fachliteratur zusammengekommen, was mir geholfen hat, meinen Autismus wenigstens so halb verstehen zu können. Ich wollte und mußte mir ja selbst helfen. Wenn man ehrlich reflektiert und auch andere fragt, kann man auch selbst gut beurteilen, ob das selbst Angewendete tatsächlich eine Veränderung bewirkt. Wenn ich es freundlich ausdrücken soll, dann hat das Meiste der üblichen Autismus-Angebote wenig bis gar nichts bewirkt. Es war ein langer schmerzhafter und frustrierender Weg, bis ich endlich den Entschluß fassen konnte „Jetzt helfe ich mir selbst“. Der erste Schritt war die Umsetzung einer Empfehlung eines Psychologieprofessors an seine Studenten: „Seien Sie bei Ihrer Literaturauswahl skeptisch, wenn Sie einen Bestseller vor sich haben!“ Empfehlungen und Therapieansätze aus der sogenannten „Küchenpsychologie“ sind das reinste Gift. Das gilt nicht nur für den Autismus. Viele wissenschaftlich fundierte Hinweise und Erklärungen sind mühsam in der Umsetzung bis sie verstanden sind und positive Veränderungen bewirken.

Ich bin kein Befürworter von ABA.
Bitte lesen Sie dazu die Stellungnahme von Autismus-Deutschland e.V.
 (auf seiner Internet-Seite)
und die Stellungnahme gegen ABA von Autismus-Mittelfranken e.V.
Link:

 

https://www.autismus-mfr.de/wp-content/uploads/2016/01/Stellungnahme_gegen_ABA.pdf

 

 

 

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